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Rolf Goertz

Aus meiner Sprechstunde

Mir sitzt eine attraktive sich in den Wechseljahren – nach eigener Aussage – befindlichen Frau gegenüber, die nach ihrer vor kurzem erfolgten Scheidung hadert, einen Neubeginn ihres neuen Lebens erfolgreich zu starten.

Sie sagt, egal was sie tue, irgend jemand oder sie selbst treten ihr auf die Bremse. Mit Äußerungen und Handlungen, von denen sie sich sehr betroffen fühlt. Erlebte Demütigungen aus der Vergangenheit tauchen frisch gestrichen wieder auf. Zumal ihr Ex sich einer wesentlich jüngeren „Gespielin“, wie sie sagt, zugewandt habe.

Nach weiteren Befragungen zeigt sich, dass der Sex, das ganze gemeinsame Miteinander während der Menopause auf der Strecke geblieben ist. Sie fühle sich für den Partner unverstanden, unattraktiv, mit einigen Pfunden an einigen Stellen zuviel, die leichten Falten im Gesicht seien nicht mehr glatt zu bügeln, und und und.


Wechseljahre – Wendepunkt im Leben

Wechseljahre der Frau sind eine riesige von der Biologie unterstützte Chance, sich selbst neu zu erfinden, um auch wieder mehr Freude und auch Lust zu empfinden. Ein Neuanfang gelingt allerdings nur dann, wenn die im bisherigen Leben wichtigen Werte neu definiert werden. Ja, wenn man für sich entscheidet, was für mich stimmig ist und was nicht mehr. „Modellieren“ Sie sich selbst um. Tun Sie dies mit viel Freude und Spaß und vergessen Sie dabei nicht, Sie brauchen auf andere keine Rücksicht zu nehmen. Sie sind allein für sich selbst verantwortlich.


Spiegelübung

Hier in diesem akuten Beratungsfall empfehle ich der Frau, eine Spiegelübung zu machen. Dies, wenn sie mag, mehrmals täglich und ca. fünf bis sechs Wochen lang.

Stellen oder setzen Sie sich vor einem Spiegel. Schauen Sie sich dabei selbst tief in ihre Augen und sagen Sie laut: „So wie ich bin akzeptiere ich mich. In diesem Moment – bedingungslos. Ich finde dich toll. Ich liebe dich!“

Betrachten Sie sich im Spiegel mit einem liebevollen Blick. Bewundern Sie sich. Bewundern Sie ihre Haut, ihre Augen, ihre Kurven, ihre Körperstatur, einfach alles, denn Sie fühlen sich „klasse“.


Bei dieser Übung geht es darum, dass Sie anerkennen, wie schön Sie sich fühlen und nicht darum, z.B. Fehler in ihrer Haut wie Falten etc. zu suchen. Einen Sinn hat diese Übung auch darin, das anzuschauen, was Ihnen normalerweise nicht gefällt. Aber Sie werden alles in einem anderen Licht sehen.

Bleiben Sie standhaft!
Anfangs wird diese Übung von ihrem eigenen Kritiker in ihnen belächelt werden und u.U. mit abschätzigen Bemerkungen begleitet werden.
Bleiben Sie standhaft. Lassen Sie sich nicht abhalten, diese Übung durchzuhalten.
Sie werden lernen, sich selbst neu zu sehen, zu spüren und zu lieben. Und dies strahlt auf Sie und Ihr Gegenüber aus.

Ein Weg der kleinen Schritte

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Rolf Goertz


Aus meiner Psycho-Praxis 

Ich habe Ihnen in einem Beitrag unter www.apo-vital.de „Meine Achtsamkeit lernen“ vom 15. Juli 2014 aufgezeigt, wie Sie mehr auf Ihren eigenen Körper achten sollten, um sich dem Hamsterrad des Immer-Mehr-Können-Müssens entziehen zu können, ja, um selbst mehr Ruhe und Kraft für Ihr weiteres Tun zu finden. 

Viele fragen sich immer wieder: wessen Stimme folge ich seit vielen Jahren in meiner Arbeit, in meinem Tun mit dem, was ich zur Zeit mache? Macht mich mein momentanes Dasein, mein ganzes Leben zufrieden und glücklich? Oder muss ich es ändern? Und wenn ich dies mache, gelte ich dann als Egoist in den Augen der Anderen?

Prozess einer Veränderung

Zuerst einmal, Sie brauchen anderen Menschen keine Rechenschaft darüber abzuliefern, wenn Sie an Ihrer eigenen Gesundung arbeiten. Die Fremdbestimmung, unter der Sie schon seit Ihrer Kindheit konditioniert „geleitet“ wurden, verliert an Kraft und Macht über Sie bereits in dem Augenblick, wo Sie sich mit obigen Fragen auseinandersetzen. Sie stoßen damit einen Prozess der Veränderung an, der nicht über Nacht von Erfolg gekrönt ist. Um in sich hineinzuhorchen und zu erkennen, was verändert werden muss, sind für einen neuen „Weg“ viele kleine Lernschritte und Entscheidungen erforderlich, die bei manchen Menschen ein ganzes Leben lang gegangen werden müssen. Denn festgefahrene Gleise zu verlassen, erfordert Mut und Stärke.


 

Heilen Sie Ihre Ängste

Veränderungen, oft Wege ins Ungewisse, rufen Ängste hervor. Sie sind Ihre Wegweiser für Situationen, die Ihnen sagen, hier ist noch etwas, das angeschaut und verändert werden muss. Fragen wie: „Kann ich meinen Lebensstandard halten? Werde ich mich in einem neuen Umfeld zurechtfinden? Wird meine Familie mich auf den Weg meiner Veränderung begleiten?“ suchen Antworten, die Sie letztlich selbst finden müssen. Hierbei werden Sie überrascht sein, wenn auf dem Weg der Veränderung Gefühle der Freude und des Friedens Sie in Ihrem Innern durchströmen, wobei u.a. jahrelange Blockaden aufgelöst werden, die Sie daran gehindert haben, Ihre eigene Liebe zu sich selbst und zu Ihrem Herzen zu finden.


 

Finden Sie Ihre eigene Quelle

Wenn Sie dem Weg Ihres Herzens, dem Ruf Ihrer Seele folgen, erkennen Sie an den Gefühlen Ihrer tief empfundenen Freude, dass sich Frieden in Ihrem ganzen So-Sein ausbreitet. Mit einem Lächeln, das sich unweigerlich in Ihrem Gesicht zeigt, verzaubern Sie Ihre Nächsten. Damit sind Sie ein Wegbereiter einer „neuen“ Welt, die eigentlich keine Angst, Hass, Kampf oder Neid kennen sollte.

Die Arbeitsmoral verändert sich

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Rolf Goertz


Aus meinem Firmen-Coaching 

Wenn alt und jung in einem Team zusammen arbeiten, prasseln oft verschiedene Auffassungen der unterschiedlichen Generationen über Arbeit und Leistung aufeinander. 

Geprägt von unterschiedlichen Anforderungen durch wirtschaftliche und soziale und politische Einflüsse hat jede Generation sich ein eigenes Profil über den Sinn der Arbeit und des Lebens gebildet.

Wenn die Älteren sagen:
„wir müssen jetzt“ kontern die Jüngeren: „wir können aber müssen nicht“. Konflikte sind so in einem Team vorprogrammiert.



 

Drei Altersgruppen

Ich konnte in meiner Arbeit drei Altersgruppen feststellen:

Die ersten 20 Jahrgänge nach dem Krieg – etwa die zwischen 1945 und 1965 Geborenen – sind geprägt vom Arbeiten müssen zu jeder Zeit. Sie gelten als ehrgeizig, aber auch als teamorientiert. Optimistische Grundhaltung über das Arbeitsziel sind ihr eigen. 

Die nächste Gruppe – geboren zwischen 1966 und 1990 – schaut sich schon skeptischer die Arbeitsmoral an. Sie haben zwar viel Selbstvertrauen und zeigen auch viel Risikobereitschaft, ihr Arbeitsziel zu erreichen, opfern aber nicht ihr Privatleben.



 

Die dritte Altersgruppe, die sogenannte Jahrtausendgeneration also die nach 1990 geborenen, weiß ihre Arbeit auf deren Sinnhaltigkeit zu überprüfen. Sie schätzen vielfältige Arbeitsanforderungen und sind äußerst technikaffin.

Jede einzelne Gruppierung hat sich ein spezielles Meinungsbild über die andere Altersgruppe gebildet. Die Alten werfen den Jüngeren mangelnde Angepasstheit, Desinteresse sowie ein stark überhöhtes Egoverhalten und Karrieresucht vor. Die Jüngeren halten den Alten deren Autoritätsgehabe sowie eine mangelnde Flexibilität vor.

Konfliktpotential beseitigen



 

Hier gilt es für Arbeitgeber aufzupassen, ob die Teams, so sie altersmäßig unterschiedlich zusammengesetzt sind, gut miteinander auskommen. Die Motivation eines jeden Einzelnen kann nur verbessert werden, wenn ein gewisses Verständnis für die „Altersstrukturen“ vorhanden ist. Hier gilt die Maxime: miteinander und nicht gegeneinander.

…dann kommt dein Hobby

…dann kommen die Kinder…

…und zuletzt ich!“

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Rolf Goertz

 
Aus meiner Paar-Sprechstunde 

Diese Vorwürfe an den Mann höre ich immer öfters von sich vernachlässigt fühlenden Frauen. Welche Familiendynamik verbirgt sich hinter diesen Worten? Und fragt man die Frau, wie sie ihren Mann sieht, sagt sie: Er sehe sich lediglich als Ernährer der Familie.

Er definiere fast ausschließlich seinen Selbstwert über seine berufliche Arbeit. Als Herr der Fernbedienung verteidige er seine Inaktivität bei der Hausarbeit. Eine familiäre Arbeitsteilung lehne er ab. Und dabei werden seine Gefühle für sie, die sich als emotionaler Mittelpunkt der Familie sieht, immer weniger.



 

Die Unzufriedenheit der Frauen wächst

Mittlerweile ist es eine soziologisch festgestellte Tendenz, dass Frauen immer unzufriedener mit der Ehe bzw. Partnerschaft und Familie werden. Sie sind einfach nicht mehr bereit, unbezahlte Hausdienste einer Putzfrau zu verrichten, Kinder und Haushalt zu versorgen. Dies sei für ihren Ego-Selbstwert unbefriedigend. Dabei werden sie immer älter, verlieren zusätzlich an Attraktivität für ihren Mann und als Folge dessen nimmt er sich dann eine attraktive Jüngere.



 

Der Mann sieht alles anders

Bei einer solchen Argumentation wird oft, wie ich in meinen Paargesprächen festgestellt habe, der Ausstieg aus der Familie eingeläutet. Und ebenso kann ich sehen, dass Männer diese Veränderung ihres Lebensarrangements gar nicht bemerken. Sie glauben noch dann, dass es ihrer Frau gut geht, wenn diese quasi schon die Koffer gepackt hat. Wenn also Männer und Frauen gemeinsam keine anderen familiären Umgangsformen entwickeln, werden die schon hoch angesiedelten Scheidungsquoten noch schneller steigen.



 

Es zeigt sich immer mehr, dass Männer sich nicht nur ausschließlich über ihren Beruf als Schaffer der Rahmenbedingungen einer Familie definieren können. Denn dies reicht heute nicht mehr. Sie machen sich zunehmend überflüssig. Selbst als Samenspender werden sie verzichtbar. Als alleiniger Familienernährer sowieso. Frauen können heutzutage sich und ihre Kinder selbst ernähren. im Notfall hilft die staatliche Unterstützung weiter. Und Kinder bekommen sie auch ohne Beziehungsstress mit Männern mithilfe der Reproduktionsmedizin.

Traditionelle Versorgerfamilie hat ausgedient

Es zeigt sich, dass das frühere hierarchische Modell der traditionellen Versorgerfamilie ausgedient hat. Aber diese Veränderungen innerhalb partnerschaftlichen Strukturen müssen diskutiert und ausgehandelt werden.
Wie eingangs dieses Beitrages gezeigt, helfen hier keine Vorwürfe, Diffamierungen oder Schuldzuweisungen des anderen Geschlechts. Es kommt wie es kommen muss: miteinander reden, ausdiskutieren und starre Beziehungsmuster verändern.

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Rolf Goertz


Aus meiner Psycho-Praxis

Sie kennen das – Sie gönnen sich keine Verschnaufspause. Sie hetzen von einem Termin zum nächsten. Nicht nur beruflich, sondern auch privat.

Sie fühlen sich gehetzt, fremdgesteuert. Sie hören nicht auf die Signale, die Ihr Körper Ihnen sendet: Schmerzen hier und dort. Sie denken darüber nach, was jetzt in diesem Augenblick noch alles zu tun ist. Und fangen an, sich gehetzt im Kreis zu drehen.

Es ist ein Wahnsinn, wie viel Energie Sie dabei verschwenden. Sie spüren das, aber sie resignieren.

Energien konzentrieren

Lernen Sie, Ihre bisherigen unreflektierten Reaktionen auf Impulse jedweder Art wieder bewusster zu lenken. Nicht mit der Gießkanne zu verschwenden. Versuchen Sie, bewusst im gegenwärtigen Augenblick inne zu halten. Kümmern Sie sich wieder um sich selbst. Dabei bauen Sie Ihre eigene „Achtsamkeit“ auf.


Leben Sie eine offene und nicht bewertende Haltung gegenüber allem, was momentan mit Ihnen geschieht. Sie fördern aufgrund einer gelasseneren Lebenshaltung die Entwicklung völlig neuerer Perspektiven für Ihr Schaffen, die es Ihnen ermöglicht, mit Klarheit und mit Gleichmut allen Anstrengungen Ihres Lebens zu begegnen. Selbst Reizsymptome wie Angst und Wut lernen Sie zu lesen. Ihre Kommunikation mit anderen wird eine angemessenere sein.

Was bringt mir meine Achtsamkeit?

Sie werden staunen, wie viele Facetten momentane Augenblicke haben können. Vergessen Sie Ihre gelebten Erinnerungen aus der Vergangenheit oder Träume in der Zukunft. Nein – der gelebte momentane Augenblick verhilft Ihnen, eine neue Sinnhaftigkeit Ihres Tuns zu entdecken. Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie im Augenblick tun. Versuchen Sie, Ihre Aufmerksamkeit im gegenwärtigen Moment zu halten. Spüren Sie wieder Ihren Atem.

Sie schulen dabei Ihren Geist, aus automatischen Gedankenketten, die sich immer wieder aufdrängen, auszusteigen. Dabei lernen Sie, selbst wieder präsenter zu werden. Ihre Handlungsfähigkeit, Ihren Alltag auch in schwierigen Situationen zu meistern, wird steigen.

Lebenslanger Lern-Prozess

Achtsam zu sich selbst zu sein, ist ein Prozess, der wirklich viel Disziplin und Training erfordert.


Dies kann man nicht übers Wochenende erlernen. Wer für sich selbst schnelle Lösungen erhofft, wird enttäuscht sein. Es ist ein lebenslanger Prozess, sich selbst immer wieder neu tiefer kennen zu lernen. Dabei gewinnen Sie eine nicht für möglich gehaltene Stärke zurück, auch schwierige Momente Ihres Lebens zu meistern. Ihr Leben werden Sie dabei in vielen Facetten neu und farbenreicher erleben können.

Geborgen und glücklich mit dem Partner – Mit im Spiel: Oxytocin

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Rolf Goertz


Aus meiner Paar-Beratung – ein Nachhall

Mir sitzt eine Frau gegenüber, die lange mit sich gerungen hat, eine „angeknackste“ Beziehung neu zu leben. Sie redet über ihre momentane Situation mit einem Gesichtsausdruck, der vor Freude, neuem Glücklichsein nur so strotzt. Sie fühle sich geborgen in einem Gefühl, das sie jahrelang nicht mehr verspürt habe. Was war geschehen?
 

Beide Partner haben mehr und mehr gelernt, miteinander unvoreingenommen und nicht gegenseitig verletzend zu reden. Auch zu lernen, sich einfach so in den Arm zu nehmen und diese liebevolle Umarmung sekundenlang zu spüren und zu genießen.


Liebevolle Umarmung neu lernen

 
Mein ihnen vorgegebenes Verhaltensritual, eng miteinander auf einer Couch sitzend, einige Minuten über besonders tief gemeinsam erlebte Zeitabschnitte zu reden, haben sie nach anfänglichen Schwierigkeiten gemacht. Anschließend solle dann ein etwa 3 minütiges Schweigen über die zweisamen Erinnerungen folgen. Dieses Ritual solle mit einer liebevollen 20 Sekunden dauernden Umarmung abgeschlossen werden.
 



 

Wie ist dieses neu erlebte Glücksgefühl zu erklären?
 
Relativ ganz einfach: Das Glückshormon namens Oxytocin wird, wenn wir Anteilnahme und Zuwendung ausdrücken, vermehrt im Körper ausgeschüttet. Bei Frauen wurde das schon früher, wenn Sie ihre Wehen hatten und der Milcheinschuss nach der Geburt folgte, gemessen.

Heute wissen wir, dass nicht nur die enge Bindung zwischen Frau und Kind, sondern auch die von Frau und Mann durch Körperkontakt und emotionaler Nähe durch Oxytocin begünstigt wird.

Besonders auf Frauen, sie scheinen physiologisch empfänglicher für ein Glücksgefühl ohne sexuellen Kontakt zu sein, wirkt ein hoher Oxytocinspiegel wohltuend und beruhigend. Der Blutdruck wird gesenkt, das Aufregehormon Noradrenalin – ein natürlicher Gegenspieler – wird gedämpft. Als Folge werden weniger Herzinfarkte und Schlaganfälle bei glücklichen Menschen gesehen.

Somit bestätigt sich: wer glücklich ist, lebt länger.

Angst vor Enttäuschungen

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Rolf Goertz


Aus meiner Psycho-Sprechstunde

Sie redet und redet. Sie will gar nicht aufhören zu reden. Sie redet, bis sie weinend zusammen bricht. Ihr Blick ist leer. Ihre Mundmuskeln zucken. Die Angst vor einer weiteren Enttäuschung einer „gedachten“ großen Liebe nimmt Raum und Zeit ein.
Ihr großer Traum einer Zweisamkeit ist geplatzt. „… ich habe doch alles für uns getan..“ stammelt sie. Schon als Kind sei sie so oft enttäuscht worden. Nicht erfüllte Träume – die Angst davor verfolge sie weiter auf Schritt und Tritt.
 

Oftmals haben wir alle in unserer Kindheit kleine und größere Enttäuschungen erlebt. Waren es nicht erhaltene Geschenke zu Weihnachten oder zu Geburtstagen, jeweils versprochen, weil man ja brav gewesen war oder weil man alles gemacht hatte, was einem aufgetragen worden war. „Stell dich doch nicht so an, das ist halt so..“ Noch heute klingelt bei Vielen der Tonfall des dies dem Kind sagenden Erwachsenen im Kopf.
 

Schmerzende Kind-Emotionen

Diese erlebten Kind-Emotionen haben auch dem „erwachsenen“ Kind Schmerzen zugefügt. Glaubenssätze, die zeitlebens einem Menschen begleiten, wurden kreiert:

… ich mache alles falsch
… ich verdiene es nicht
… ich bin nicht gut genug
… ich bin es nicht wert
… ich bin für mich und andere eine Enttäuschung
 


Stopp! Hier heißt es jetzt, dieses verinnerlichte Schutzprogramm, das jedesmal, wenn die eigene Psyche angeknackst wird, in unseren Gedanken auftaucht, anzuschauen und aufzudröseln, was macht es mit mir. Oftmals resultiert daraus eine geringe persönlichen Selbstachtung, gepaart mit dem Gefühl des Alleinseins und der Leere. Das Resultat ist: wir gehen mit einer Bürde von Scham- und Schuldgefühlen durchs Leben.
 

Scham und Schuld

Schuld, weil wir glauben, dass wir Falsches tun.
Scham, weil wir glauben, etwas mit uns stimmt nicht.



 

„Co-Abhängig“ – Werte durch Andere

In meiner Sprechstunde habe ich viele sogenannte „Co-Abhängige“ gesehen, die durch andere Menschen mit falschen Glaubensmustern geprägt wurden. Die Sätze: „Du solltest…“ haben sie erfahren und tief im Laufe ihres Lebens verinnerlicht. Sie haben dabei ihre Macht über sich selbst abgegeben und wurden durch andere in ihrem „So-sein“ definiert. Falsche Überzeugungen haben sie sich zu eigen gemacht mit dem Ziel, nur andere Menschen machen mich glücklich oder unglücklich oder sie selbst seien für deren Gefühle verantwortlich.

Dabei wurden sie zu „Umsorgende“, verpflichtet, anderen zu geben, was diese sich jeweils wünschten. Aus der Furcht heraus, nicht von anderen geliebt zu werden, haben sie immer gegeben. Im Laufe der Zeit haben aber die „Umsorgenden“ ihre eigenen Wünsche, ihre „Traumziele“ verloren. Ja, selbst den Kontakt zu sich selbst.



 

Co-Abhängigkeit in einer Paarbeziehung

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© www.chris-goertz.de

Diese Co-Abhängigkeit sehe ich oftmals auch bei Paaren, wobei die einzelnen Partner wie verlassene Kinder in ihrer gemeinsamen Verletztheit handeln.
 
Die Verantwortung für eigenes Glück haben sie abgegeben und dem jeweils anderen Partner übertragen. Das Ergebnis ist, die Schuld für eigenes Unglück wird dem Anderen aufgebürdet.
 
Wenn wir uns selbst nicht lieben können oder uns von dem Anderen „bedroht“ fühlen, wie kann ich dann den Anderen in seiner Persönlichkeit wahrnehmen, wertschätzen und lieben?
 
Zu oft sieht man die Angst vor dem Verlassenwerden und dem Verschlungenwerden durch Partner in den Augen der Ratsuchenden. Diese wiederum suchen Schutz vor ihren eigenen Ängsten, in dem sie selbst kontrollierend wirken. Der Kontrollierende wiederum sucht seinerseits seinen Schutz, in dem er sich zurückzieht und Widerstand in seiner Partnerbeziehung leistet.


Ich bin, wie ich bin

Wir glauben, dass Selbstachtung und Glück von der Bestätigung nur durch andere kommen können. Dies ist eine falsche Überzeugung, denn diese Verhaltensweise schmälert unsere Selbstachtung, wobei wir uns oftmals verbiegen wie der Bambus im Wind.
Um wieder ein starkes „Ich“ zu erlangen, holen wir uns die Unbeschwertheit, Zuversicht und Freude zurück, die wir erleben, wenn wir selbst uns wünschen dürfen, was uns am Herzen liegt. Diese neu gewordene „Macht“ gibt uns die Kraft, Dinge positiv zu verändern. Wir bauen Vertrauen zu uns selbst auf, unser „So-Sein“ kraft- und friedvoller zu leben.

Aus meiner Psycho-Sprechstunde

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Leben im Nebel – Foto: Polylooks 709056

Demenz – der Verstand verabschiedet sich langsam

Eine 54jährige Frau von kräftiger Statur sitzt mir in meiner Sprechstunde gegenüber. Sie schildert mir ihre aufopferungsvolle liebevolle Pflege ihrer demenzkranken Schwiegermutter, die noch alleine ihren eigenen Haushalt führt. Sie schildert mir Situationen, in denen ihre Schwiegermutter sie früher getadelt hat und heute alles gut findet. Sie selbst fühlt sich von der Rund-um-die-Uhr-Pflege ausgezehrt. „Es ist ja sonst keiner da, der dies übernehmen kann. Eine Pflegerin können wir uns nicht leisten. Und da ich beruflich nicht groß engagiert bin, bleibt alles an mir hängen. Hier auf dem Land ist das so. Ins Heim abschieben wollen wir sie auch nicht“, sagt sie pflichtbewusst.

Ihr begleitender Neurologe spricht mittlerweile von einer Alzheimer Erkrankung ihrer Schwiegermutter. Aber so genau kann er es auch nicht diagnostizieren. Wissenschaftlich tappt man immer noch im Dunklen. Wenn man auch sagen kann, dass die Erkrankung auf Grund von Eiweiß-Molekülverschiebungen und Eiweißablagerungen im Nervenzellgewebe ausgelöst wird, ganz sicher ist das nicht.

Es bleibt festzuhalten, dass unsere Gesellschaft immer älter wird. Demzufolge steigt die Anzahl von an Demenz erkrankten Personen jedes Jahr. Fast eine Viertelmillion Demenz-Erkrankungen werden jedes Jahr neu registriert. 60% davon sind Alzheimer Erkrankungen.
Die Frage nach dem Woher? und dem Wieso? kann heute immer noch nicht abschließend beantwortet werden. Heilende Medikamente gibt es noch nicht.



 

Demenz

Mit diesem Begriff beschreibt man den Verlust kognitiver, motorischer, sozialer und emotionaler Fähigkeiten. Wichtige Aufgaben des Gehirns wie das Gedächtnis oder das räumliche Orientierungsvermögen oder auch die Sprache funktionieren immer schlechter. Das Wesen des Erkrankten und sein Verhalten ändern sich zunehmend. Wortfindungs- und auch Orientierungsstörungen sind über einen langen Zeitraum – hier mindestens seit 6 Monaten – wahrzunehmen. Angehörige oder Freunde können dies bei genauerem Hinsehen feststellen.

Alzheimer

Fast 60% aller Demenzerkrankten leiden an der sogenannten Alzheimer Krankheit, geprägt von einem Absterben von Nervenzellen im Gehirngewebe, das schon in jungen Jahren beginnen kann, aber mit zunehmendem Alter zunimmt. Die gefäßbedingte, also vaskuläre Demenzerkrankung entsteht in Folge von Durchblutungsstörungen im Gehirn. Häufigste Ursache hierfür sind kleinere oder auch größere Schlaganfälle, begleitet oft mit Taubheitsgefühlen oder Lähmungserscheinungen. Als Hauptursachen sind Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Rauchen, Diabetes zu nennen.

Alzheimer-Früherkennung ist wichtig

Da diese vaskulären Demenzerkrankungen plötzlich auftreten, ist eine sofortige Konsultation eines Facharztes gefordert, um dem Absterben von Gehirnzellen vorzubeugen. Als Warnsignale sind zu deuten:

Sprachstörungen  
Stimmungsschwankungen 
Vergessen kurz zurückliegender Ereignisse 
Abstreiten von Irrtümern oder Fehlern 

Genauso darüber reden

Die Früherkennung ist also wichtig. Hierzu gehört auch eine offene Kommunikation mit dem Demenzkranken, um ihm die Angst vor dem Wegdämmern zu nehmen. Auch wenn die Angehörigen oder die Pflegenden den Erkrankten auf Grund seiner umständlichen und unverständlichen oder auch symbolhaften Ausdrucksweise nicht richtig verstehen, so kann aber mit einer gewissen Empathie – Einfühlungsvermögen – dem Kranken verständnisvoll geholfen werden.



 

Angst nehmen

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Rolf Goertz

Ich rate meiner Klientin, sich selbst „Auszeiten“ zu nehmen, um sich regenerieren zu können. Die dafür notwendige Ersatzhilfe muss zu beschaffen sein. Denn es nutzt nichts, diese Pflege kraftlos zu tun. Es hat sich immer wieder gezeigt, dass Erkrankte ihre kindlichen Genüsse von früher so richtig „ausleben“ können. Dafür nehmen sie sich ausgiebig Zeit. Das erfordert dann wiederum eine starke Antwort mit einer gewissen Art von Humor, die dem Erkrankten zeigt, er wurde verstanden.

… und dafür brauche ich Mut

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Rolf Goertz

Aus meiner Sprechstunde 

Oft habe ich in Gesprächen von meinem Gegenüber gehört: „Sie sagen das so einfach. Aber ich fühle mich in meinem Leid gefangen, so missverstanden. Es ist ebenso wie es ist. Ich kann daran nichts ändern.“ Oder manchmal höre ich: „Das, was Sie sagen, hilft mir nicht.“

Sie fühlen sich im Dialog mit Dritten missverstanden. Wertlos gefangen im Miteinander. Dabei wollen sie doch frei sein, glücklich, fröhlich, sicher und erfolgreich.

Manche fühlen sich wie eine Fliege am Fliegenfänger festgeklebt in der Spirale der Resignation. Es tut weh, nicht aus dieser Resignation herauszukommen. Im Grunde haben sie aufgehört, zu kämpfen, um etwas zu verändern oder sich selbst verändern zu wollen.

Step by Step zum neuen Ziel

„Du kannst jetzt was tun!“

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© Rolf Goertz

Ihre Seele spürt Ihr gestörtes Gleichgewicht für ein gesundes Weiterleben. Vielleicht durch irgendein Ereignis, das nicht wahrgenommen wurde. Hierzu zählen Ereignisse und Erfahrungen aus dem Elternhaus, aus der schulischen Erziehung durch Lehrer, durch Arbeitskollegen, durch falsche Freunde oder ebenso durch die Medien wie Zeitung, Funk und Fernsehen. Diese „negativen“ Glaubensmuster haben an Kraft und psychischer Energie gewonnen, wenn zusätzlich Emotionen hier eine Rolle gespielt haben.

Wie Bilder wurden diese früheren Erlebnisse in der Vorstellung in irgendeine Schublade einer Realität eingeordnet und abgelegt. Wenn sich in diesem Zustand jemand zusätzlich der Stärke des negativen Potenzials bewusst ist, wird manchem Angst und Bange. Dies führt zum Ergebnis: „Das kann ich nicht. Das zu verändern, schaffe ich nicht.“

Geben Sie nicht auf!

Hier sage ich Ihnen: „Geben Sie nicht auf. Erstarren Sie nicht wie eine Maus vor der Katze. Schauen Sie sich Ihr „eingegrabenes Vernichtungsbild“ an. Holen Sie dieses Bild aus Ihrer Schublade hervor und versuchen Sie, die in dem Bild abgelegten Emotionen herauszulösen. Damit nehmen Sie den negativen Gedanken ihre Kraft. Seien Sie sich Ihrer eigenen Stärke bewusst. Geben Sie Ihrem Leben einen neuen positiven Inhalt.“

Sagen Sie sich: „Ich lasse meine alten Gedanken los. Ich erkenne neu: Ja, ich kann es. Ich kann, aber ich muss nicht mehr.“
Glauben Sie mir, das fühlt sich für Sie richtig gut an.



 

…weint die Haut

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Rolf Goertz

 
Aus meiner Psycho-Sprechstunde
 

Vor mir sitzt eine 44jährige Frau, die bisher sehr gut durchs Leben gegangen ist. Eine starke und schöne Mutter ihrer zwei Kinder, die nach der Scheidung vor zwei Jahren von ihrem trinkfreudigen Mann erstmals in ihrem Sosein richtig aufblühte, sich selbst einmal wahrnehmen konnte.
 
Dieses neue freudige Alltagsleben änderte sich vor 2 Monaten, als Regressforderungen vieler Gläubiger ihres Ex auf den Tisch landeten. Gerichtsverfahren waren die Folge mit dem Ergebnis, dass sie selbst nicht mehr wusste, wie es weitergehen sollte. Ihre eigene Existenz und die ihrer Kinder war massiv bedroht.



 

Sie zeigt mir die seit einem Monat plötzlich aufgetretenen juckenden und nässenden Ekzeme auf ihrem Handrücken, in der Ellenbeuge ihres linken Armes sowie am linken Knie. „Diese Flecken werden immer mehr und größer“ erzählt sie mir verzweifelt. Sie fühlt sich bedrückt, zunehmend depressiv, nachts könne sie kaum mehr richtig durchschlafen.

Ursache – psychische Belastung?

Was früher von vielen Ärzten verneint wurde, dass hier ein Zusammenhang zwischen Ausbruch von Hauterkrankungen und „erlebten“ psychischen Belastungen – hierzu gehört auch Stress – bestehen könnte, scheint sich in neueren Studien zu bewahrheiten. So stellten Forscher in London am University College fest, dass Entzündungsvorgänge im Körper durch psychische Belastungsfaktoren vermehrt initiiert und ausgelöst werden können.



 

Den gleichen Zusammenhang bestätigten Forscher der Charite´ in Berlin. Diese psychischen Einflüsse auf Hauterkrankungen sind in den Leitlinien für Psychosomatische Dermatologie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft genannt.

Deshalb gilt auch bei allgemeinen Hauterkrankungen immer nach psychischen Belastungen der Patienten zu fragen. Zeigen sich in der Befragung einschneidende Lebensereignisse wie Konflikte, Trennung, Tod eines geliebten Partners, Stress etc., so können krankheitsbedingte Hautveränderungen die Folge sein.

Psychologische Hilfe holen

Mein Rat: Hauterkrankte psychologisch begleitend zu betreuen, ihnen Hilfestellung in ihrem „Alltagsleben“ zu geben, damit sie lernen, Zeit für sich selbst nehmen zu können, etwas zu tun, was ihnen Spaß macht; wie sie Anspannungen in Entspannungen überleiten können. Und das, was sie belastet, in Gedanken beiseite zu schieben. Denn all das, was sich aufstaut, kann nicht von der Seele verarbeitet werden.

Es hat sich gezeigt, wenn Hauterkrankte einfühlend mit Problem- und Konfliktlösungsstrategien sowie Entspannungstechniken vertraut gemacht werden, bleiben Gesundungsprozesse nicht aus. Aber auch dies braucht seine Zeit.