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Den Partner verstehen

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Rolf Goertz

Aus meiner Paar-Sprechstunde

Wir haben über die Wichtigkeit von Gesprächsdialogen in unseren Sprechstunden gesprochen. Wo doch gerade in unserer Zeit des Schnelllebens jede Gesprächsminute in einer Ehe oder Partnerschaft so wichtig ist. Hierbei zeigen wir dem Partner, wir nehmen ihn ernst, wir sagen ihm: er ist wichtig für mich.

Aber warum bricht er plötzlich in seinem Gespräch ab und wendet sich umgehend ab. Was ist da schief gelaufen?

Hier möchte ich Ihnen einige Beispiele des aktiven Zuhörens zum Üben aufzeigen.

Wenn der Partner Ihnen widerspricht:

Versachlichen Sie durch Wiederholung seine Bedenken. „Heißt das, dass Du das ablehnst?“ – „Du siehst Schwierigkeiten in …“ „Du denkst an die Kosten?“


Sprechen Sie mit Ihrer Wiederholung seine Wünsche und Interessen an. „Du willst wissen, wie lange es dauert.“ – „Für Dich steht die Sicherheit im Vordergrund.“

Wenn Sie mit Emotionen konfrontiert werden:

Wenn der Partner enttäuscht ist. Wenn er schimpft. „Du machst Dir deswegen Sorgen?“ – „Du ärgerst Dich darüber?“ – „Das hat Dich enttäuscht?“

Wenn der Partner Ihnen seine Meinung darlegt.

Wenn er Probleme, Sachverhalte schildert. Wiederholen Sie mit Ihren eigenen Worten seine Hauptgedanken. Lassen Sie erkennen, dass Sie die Fakten verstanden haben. „Mit anderen Worten …..“ – „Verstehe ich Dich jetzt richtig….“ – „Deiner Meinung nach ist es so, dass …..“ – „Du sagst ….“

Wenn Sie bei Ihrem Partner unausgesprochene Bedenken spüren.

Wenn hierbei körpersprachlich Bedenken angedeutet werden. „Du bist noch nicht überzeugt.“ – „Irgendetwas macht Dir zu schaffen“. – Du zögerst noch …“

Wenn Sie positive Signale verstärken wollen.

Wenn der Partner sich selbst für eine Sache engagieren will. „Du erwartest Dir davon einiges“. – „Das kommt Dir entgegen“. – „Du siehst Chancen.“
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Aktives Zuhören

Zuhören heißt versuchen zu verstehen.
Zuhören zeigt Wertschätzung der Person.
Zuhören erzeugt Fairness und Entgegenkommen.
Zuhören macht sympatisch.


Sie erkennen, worauf es dem Partner ankommt.
Sie gewinnen Informationen zur Sache.
Sie können Ihre Argumente besser platzieren.

Aktives Zuhören heißt: Ohne Wertung mit Ihren eigenen Worten die Antworten Ihres Gesprächspartners wiederholen.

Reflektieren Sie die Gefühle des anderen. Zeigen Sie Verständnis für seine Empfindungen.
Aktiv zuhören erfordert Übung. Denn es ist nicht nur eine Methode. Es zeigt Ihre Grundeinstellung zu Menschen: Sie lassen den anderen gelten, zeigen Toleranz und Geduld.
Wir freuen uns auf Ihre Sicht der Dinge.

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Aus meiner Paar-Ehe-Beratungssprechstunde

Training für die Paarbeziehung – Teil 1

In meinen vorhergehenden „Paar-Beratungs-Artikeln“ bin ich auf die Modalitäten eingegangen, wie jeder einzelne Partner auf einer objektiveren Basis momentan bestehende Paarprobleme leichter sehen lernen kann. Aus der Beziehungsforschung wissen wir, sobald die Partner die Ursachen Ihrer Störung des Miteinanders kennengelernt haben, sind sie motiviert, ihre Partnerschaft neu als Mann und Frau zu leben.

Einfühlendes Verstehen

Es ist natürlich oft nicht einfach aber sehr wichtig, die Gefühle des Partners zu verstehen, auch wenn man sie nicht teilen kann. Aber jeder einzelne kann lernen, sich in den Standpunkt des Partners hinein zu versetzen.

Aus dem einfühlenden Verstehen des anderen wächst die eigene emotionale Nähe zum anderen und ist eine Stütze für die Beziehung zugleich. Hierbei wird die eigene Selbstsicherheit, das eigene Selbstvertrauen und die Selbstakzeptanz gefördert und schließlich auch gefordert.

Dies allerdings gelingt nicht, wenn ich von meinem eigenen Standpunkt, von meinem eigenen Podest nicht herunterkomme und den anderen für klein und dümmlich halte.

Oft hat sich in der Beratung gezeigt, dass eine „erhobene“ Position in einer Beziehung die eigenen Schwächen kaschieren soll. Genauso ist es nicht förderlich, immer nur Stützen vom anderen zu erwarten.

Eines hat sich auch immer wieder gezeigt, sobald die Partner um diese Re-Inszenierungen wissen, sind sie bemüht, dies der Vergangenheit zuzuführen.

Ist der Groschen endlich gefallen?

Viele Partner leiden unter ihrer Unfähigkeit, Wünsche, Meinungen und Gefühle situationsbezogen auszutauschen. Eingangs hatte ich schon gesagt, dass, wenn ich das „Ich“ nicht sagen kann und immer nur „man“ oder „wir“, der andere die konkrete Befindlichkeit nicht wahrnehmen und einordnen kann. Die „Paar-Kompetenz“ geht so verloren.

Viele verstehen es dann einfach nicht, dass sie zwangsläufig an dem Punkt kommen, das Ende ihrer Beziehung sei in Sicht, obwohl sie sich doch „so viel Mühe“ gäben.

Der eine Partner kann an dem Ausdruck des anderen ablesen, es ist „etwas nicht in Ordnung“. Er kann aber nicht sagen, was nicht in Ordnung ist.

Wie kann er auch, wenn sein Zugang zu seinen Gefühlen z.B. schon in seiner Kindheit verloren ging. Wenn er in seinen Kindheitstagen geschlagen oder verletzt wurde. Egal von wem auch immer. Wie soll er einen emotionalen Ausdruck auf Personen, Ereignisse oder Erlebnisse zeigen, wenn er dies nicht gelernt hat.

Wenn aber der Einzelne gelernt hat, seine Emotionen auszudrücken, so lernt auch der Partner, damit umzugehen. Somit lernen beide, sich wertzuschätzen und eine neue Basis des Füreinanders zu finden.